»TUT EUCH ZUSAMMEN« Peer2Peer
Im peer2peer-Format von »tanz weit draußen« begegnen sich professionelle Tanzkünstler*innen, die im ländlichen Raum arbeiten und wirken. In Tandems besuchen sie sich gegenseitig, erleben die spezifischen künstlerischen Kontexte vor Ort und die Arbeitsweise der*s Anderen und tauschen sich über ihre Erfahrungen aus. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach Teilhabe, Sichtbarkeit und strukturellen Bedingungen für Tanzkunst im nicht-urbanen Raum. »TUT EUCH ZUSAMMEN« schafft auf Augenhöhe neue Perspektiven, ermöglicht gegenseitige Beratung und stärkt kreative Allianzen für Tanz in ländlichen Räumen. Im Jahr 2025 werden drei Begegnungen ermöglicht.
Bianca Kruppa und Kattrin Deufert: Soziale Choreografie zwischen Amberg/Diebis und Wuppertal/Schwelm



Bianca Kruppa und Kattrin Deufert begegnen sich als erstes peer2peer Tandem als zwei Pionierinnen sozialer Choreografie in ländlichen Räumen und Orten städtischer Peripherie. Zwischen der Falschen Farm (Oberpfalz, Bayern) und der spinnereischwelm (NRW) entsteht 2025 eine tänzerische Verbindung durch gegenseitige Besuche, Projektteilhabe und reflektierenden Dialog. Beide erforschen mit ihren Communities, wie Choreografie als kollektiver Prozess demokratische Erfahrungsräume eröffnet. Dokumentiert wird das Projekt auf einer digitalen Plattform, die sich aktuell zum Thema soziale Choreografie im Aufbau befindet (www.zusammentun.online). Das Herzstück der Dokumentation sind aufgezeichnete Gespräche der Künstler*innen, die durch Bild, Text und verschiedenen Stimmen aus den Communities erweitert werden. Zentrale Fragen: Wie entsteht Choreografie im sozialen Miteinander? Und welche Kraft hat sie in ländlichen Räumen?
Die folgenden Begegnungen bilden den Rahmen:
Soziale Choreografie zwischen Amberg/Diebis und Wuppertal/Schwelm – Künstlerische Arbeitsweisen und lokale Communities
- 02.-05. April 2025 – Premiere „Ballroom Bliss“ in Wuppertal und Besuch der spinnereischwelm (Schwelm)
- 24.-26. April 2025 – Proben “Das ist kein Stuhlkreis” in Amberg und Besuch der Falschen Farm (Diebis)
„Culture Club“ am 13.6.2025: spinnereischwelm meets Falsche Farm – demokratische Erfahrungsräume durch soziale Kunstpraxis in ländlichen Räumen ermöglichen
- 11.-14. Juni 2025 – Gesprächsreihe „Culture Club“ in der spinnereischwelm (Schwelm)
Links:
https://www.deufertandplischke.net/de/perpetual-projects/ballroom-bliss
https://www.deufertandplischke.net/de/blank
https://www.biancakruppa.de/soziale-choreografie
https://www.biancakruppa.de/portfolio/das-ist-kein-stuhlkreis
https://www.zusammentun.online/
https://www.falschefarm.de/

(c) Bianca Kruppa und Kattrin Deufert
Bernardo San Rafael und Jakob Jautz: gesellschaftliche und räumliche Realitäten zwischen Demmin und Tübingen


(c) Ralf Jackstadt und Marek Jancuch
Bernardo San Rafael (Demmin) und Jakob Jautz (Tübingen) verbinden Tanz mit gesellschaftlichen und räumlichen Realitäten. Ihre peer2peer-Begegnungen bringen sie zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg zusammen – zwei Bundesländer mit konträren Strukturen. Bernardo arbeitet an der Schnittstelle von Tanz und politischer Erinnerung, Jakob performt in und mit Wäldern. Dabei werden Landschaften zu Co-Autoren und Co-Performern. Ihr Fokus liegt auf der künstlerischen Praxis, aber auch auf der Reflexion: Was ermöglicht kulturelle Teilhabe im ländlichen Raum? Welche Unterschiede prägen ihre Arbeit – und was verbindet sie?
Ihre gegenseitigen Besuche sind folgendermaßen geplant:
*Infos folgen*
Links:
https://www.bernardosanrafael.com
https://www.umtanz.de/über-uns-umtanz
https://www.jakobjautz.de

(c) Marek Jancuch
Lisa von Eichel-Streiber und Sarah Petry: „TANZ aus dem RAUM“ zwischen Hüffelsheim und Nierstein (Rheinland-Pfalz)

(c) Christian Kleinschmidt
Lisa von Eichel-Streiber (Hüffelsheim) und Sarah Petry (Nierstein) gestalten zeitgenössischen Tanz aus dem ländlichen Raum heraus – mit nachhaltigem Anspruch. Unter dem Titel „TANZ aus dem RAUM“ setzt ihr peer2peer auf Analyse, Reflexion und Strategie: In drei Arbeitstreffen erheben sie die künstlerischen Bedingungen vor Ort, tauschen sich mit Kolleg*innen aus und entwickeln Strukturen zur Sichtbarkeit und Professionalisierung. Flankiert wird das Projekt durch ein Coaching mit Pascal Sangl und eine grafische Protokollierung durch das Kollektiv stevethaldesign – ein künstlerisches Echo auf den Prozess. Ihr Ziel: Tanz soll im ländlichen Raum nicht Randerscheinung sein, sondern Begegnungsraum, Impulsgeber und Plattform für kulturelle Teilhabe.
Ihre drei Besuche gestalten sie folgendermaßen:
Phase 1: Ist-Analyse 25.-27.5. Hüffelsheim:
Im Fokus steht das Erstellen einer Map mit Orten/ Personen/ Institutionen, die wir bereits mit Tanz füllen konnten, die Sammlung von Fragen/ Hürden/ Ideen, die uns in dieser Zeit begegnet sind und die Erschließung von Themen, die auf eine tiefere Ergründung in der nächsten Phase drängen.
Phase 2: Think Tank 10.-11.6 Eschbach:
An einem neuen Ort, in neuer Umgebung möchten wir die entstandenen Themenblöcke mit der Unterstützung einer weiteren erfahrenen Tanzschaffenden, Ari Hoffman, die sich auch in Rheinland-Pfalz verwurzelt hat, noch einmal mit einer ganz neuen Offenheit begegnen. Wir wollen losgelöst von dem, was war, ins Spielen, Spinnen und Visualisieren kommen.
Phase 3: Aktionsplan 14.-16. 6. Nierstein (15.6. in der Kunstwerkstatt Bad Kreuznach):
Wir bündeln, sammeln, konkretisieren unsere Pläne und Ideen in einem Aktionsplan für die nächsten Jahre und bringen einen Medienauftritt, der unsere Arbeit zugänglich und greifbar macht, auf den Weg.
Links:

»tanz weit draußen« fördert und entwickelt den zeitgenössischen Tanz in ländlichen Regionen. Für unser neues Peer2Peer-Format »TUT EUCH ZUSAMMEN« suchen wir je 2 Tanzkünstler*innen, die sich gemeinsam über die Herausforderungen und Chancen des Tanzens in ländlichen Räumen austauschen und hierfür gegenseitig besuchen bzw. voneinander lernen wollen.
Das Format umfasst zwei bis drei Besuche à zwei Tage. Ziel ist es eine*n andere*n Künstler*in und den jeweiligen Ort kennenzulernen, neue Impulse für die eigene Arbeit zu gewinnen und die Erfahrungen anschließend mit »tanz weit draußen« zu teilen und mit anderen Künstler*innen gemeinsam aktiv zu werden.
Was wird geboten?
- Übernahme der Reise- und Unterkunftskosten (nach BRG) für 2-3 Besuche
- Ein Honorar für die beteiligten Künstler*innen á 1000 Euro Brutto pro Person
- Zahlung von PerDiems
- Vernetzung mit anderen Tanzkünstler*innen, die in ländlichen Räumen arbeiten und dem Bündnis »tanz weit draußen«
- Sichtbarkeit über die Homepage von »tanz weit draußen« / map.weit.draussen
Wer kann sich bewerben?
- Ein Duo aus zwei Künstler*innen als Peer2Peer – Bewerbung nur zu zweit möglich!
- Tanzkünstler*innen mit einem Arbeitsschwerpunkt / Fokus auf ländliche Räume
- Bereitschaft zur aktiven Teilnahme an 2-3 gegenseitigen Besuchen, für künstlerische Reflexion und Dokumentation des Austauschs und zur Öffnung in das Netzwerk
Die Ausschreibung richtet sich insbesondere an Künstler*innen aus den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein/Hamburg, Brandenburg/Berlin und Baden-Württemberg (Sitz der aktuellen Partner*innen von »tanz weit draußen«). Die Begegnungen sollten idealerweise über Bundesländer hinweg stattfinden.
Ablauf der Peer2Peer
- Digitales Auftakttreffen mit dem Projektleitungsteam von »tanz weit draußen«
- 2-3 gegenseitige Besuche zwischen Mai und September 2025
- Dokumentation der Begegnungen z.B. in Form eines Erfahrungsberichts, Foto- oder Videoaufzeichnungen oder eines Audioformats zur Veröffentlichung auf der Webseite von »tanz weit draußen«.
Mögliche Fragestellungen
- Welchen strukturellen Herausforderungen begegnest du in deiner Arbeit auf dem Land? Welche Herausforderungen erlebst du in Bezug auf das Thema Mobilität? Wie kommst du zu den Menschen? Wie kommen sie zu dir? Welche besonderen Aspekte erlebst du in Bezug auf das Thema Räumlichkeiten/Orte?
- Wie sprichst du mit den Menschen über Tanz? Was sind die Herausforderungen hierbei? Welche Strategien oder Taktiken helfen dir, Publikum zu gewinnen und Teilhabe zu ermöglichen? Was braucht es aus deiner Sicht, damit künstlerische Teilhabe in ländlichen Räumen nachhaltig funktioniert?
- Welche politischen Hürden erlebst du vor Ort? Wie gelingt Dir die Vernetzung mit der lokalen Politik? Wirst du lokal oder regional gefördert? Wie ist aktuell die politische Stimmung in deiner Umgebung? Hat dies Einfluss auf deine aktuelle Arbeit?
- Was sind gute und wichtige Strategien, um sich lokal und regional zu vernetzen? Mit wem ist eine Vernetzung sinnvoll?
Bewerbung
Tut Euch zusammen! Füllt bis 25. April 2025 gemeinsam unser Formular aus. Erzählt uns darin von eurem gemeinsamen Vorhaben (Fragestellung und Ablauf der Treffen), eurem Interesse aneinander und von eurer künstlerischen Arbeit mit Fokus auf das Arbeiten in ländlichen Räumen.
Wir ermutigen ausdrücklich Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind – insbesondere BIPoC, Menschen mit Behinderung, queere Personen und Menschen mit Migrations- oder Fluchterfahrung – sich zu bewerben. Bei gleicher künstlerischer Eignung werden diese Bewerber*innen bevorzugt berücksichtigt.
Auswahl
Die Bewerbungen werden von den Partner*innen des Bündnisses »tanz weit draußen« gesichtet. Es können zwei Peer2Peer Begegnungen vergeben werden.
Rückfragen an tanzweitdraussen@aktiontanz.de
Pam Goroncy und Jessica Buchholz
(Projektleitung)


