Privatraum als Gestaltungsraum
Bei kreativ gestalterischen Tanzangeboten bietet es sich an, die gegebenen räumlichen Bedingungen in die Tanzarbeit mit einzubeziehen, zu verändern oder bestimmte Voraussetzungen zu formulieren.
a) Vor Ort vorhandene Alltagsgegenstände des privaten Raums können eventuell eingebunden und tänzerisch eingesetzt werden. Der Privatraum kann in einen Gestaltungsraum transformiert werden.
Bsp.: Zimmer künstlerisch nutzen: Raum neu dekorieren:
▷ Mit Händen imaginäre Muster an Wand oder auf Tisch zeichnen.
▷ Mit Füßen auf Boden imaginäre Muster zeichnen.
▷ Mit anderen Körperteilen Muster in die Luft zeichnen.
▷ Möbel, Lampen, Objekte auf diese Weise neu dekorieren (mit / ohne Berührung).
▷ So schnell es geht möglichst viele Objekte dekorieren.
▷ Slow motion oder mit Tempiwechsel.
Vermittlungsbeispiel aus der Praxis zum Ausprobieren:
Arbeit mit Papierkugel auf dem Deckel einer Kiste:
▶ Zusammengeknüllte Papierkugel auf einen Deckel legen
▶ Deckel bewegen und groß in Kamera halten
▶ Versuch, die Bewegung des Papiers auf dem Deckel in den eigenen Körper zu übertragen: Wie bewegt ihr euch dann?
▶ Deckel nach vor, rück, seit kippen oder kreisen
▶ Deckel schütteln: Erdbeben
▶ Papier auf Deckel springen lassen
▶ Papier rollen lassen
▶ Was passiert, wenn der Deckel völlig verrückt wird und unkontrollierbar ist?
▶ Raumwahrnehmung: Platzierung der Papierkugel auf Platzierung des eigenen Körpers im Zimmer übertragen, Papierkugel mal in hintere linke Ecke des Deckels legen, in Mitte, ganz vorne usw., Kinder stellen sich entsprechend an den jeweiligen Platz in ihrem Zimmer zu Hause.
Das folgende Video veranschaulicht das Beispiel:
Video: Nira Priore – „Papier(Bühne)“
b) Spiel mit Raumperspektiven – Bsp.: Die Platzierung des eigenen Geräts (wie z.B. iPad, Laptop oder Handy) im Raum eröffnet verschiedene Spielarten mit Bildausschnitten, wie z. B. es auf den Boden zu platzieren, eine Vogelperspektive herzustellen, den Bildschirm zu kippen usw.
c) Gerät und Körper gemeinsam im Raum bewegen.
Je nach Endgerät kann auch das Bewegen mit dem Gerät spannend sein – als eine Form von physical camera.
Erfahrungen aus der Teilnehmerperspektive vom Privatraum aus alleine teilzunehmen
Video: Teilnehmer:innengespräch – „Together“: Vom Privatraum aus teilnehmen. Wie geht es euch damit? Welche Strategien habt ihr gefunden? Was ist bereichernd, was fehlt? Inwiefern hat sich das Tanzen für euch verändert?