Hintergrund
Ausgangssituation
Tanz ist kein Schulfach, doch es gibt zahlreiche Tanz in Schulen-Formate im Klassenverband für alle Schulformen in bundesweiten Programmen. Auch die Darstellenden Künste für junges Publikum agieren seit langem in Schulen. Im Feld der Kulturellen Bildung sind diverse Programme entstanden mit dem Ziel, Schule als Kulturort mitzugestalten. Durch die Arbeit in multiprofessionellen Teams wirken Kunstschaffende bereits aktiv an der Ausgestaltung von Ganztagsschulen mit.
Qualitativ hochwertige Angebote der Darstellenden Künste in und für Schulen mit einem inklusiven, diskriminierungskritischen Ansatz fördern die Entwicklung der 21st century skills, spiegeln unsere pluralistische Gesellschaft wider und unterstützen die Transformation von Kultureinrichtungen, die junge Menschen als diverses und gleichwertiges Publikum ernst nehmen.
Schule bietet wie kein anderer Ort die Möglichkeit, das von der UNESCO Kommission festgehaltene Recht junger Menschen auf kulturelle und künstlerische Vielfalt umzusetzen, denn es ist der einzige Ort, an dem alle jungen Menschen erreicht werden.
Zahlreiche Publikationen mit umfassenden Erkenntnissen über die Wirkung von Kultureller Bildung an Schulen, über Qualitätsanforderungen und Herausforderungen für deren Implementierung sind in den vergangenen 20 Jahren von Stiftungen, Verbänden und Programmen veröffentlicht worden. Darin enthaltene Handlungsempfehlungen sind teilweise von Kultur, Bildung und Schulpolitik und für die Konzeption von Förderprogrammen verwendet worden.
Die UNESCO Kommission benennt Kulturelle Bildung als „Schlüsselfaktor für kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe und Integration, aber auch für eine kritische Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und Konflikten unserer Welt“.
Fragestellungen
Gleichwohl gibt es in Deutschland bis heute kein systematisches, flächendeckendes und qualitativ strukturiertes Instrument, das diesen Anspruch junger Menschen auf künstlerische Teilhabe garantiert.
Wie können wir politischen Willen erzeugen, um künstlerische Praxis und Rezeptionsformate verbindlich in den Lehrplänen zu verankern?
Wie können die Felder der Tanzvermittlung, der Darstellenden Künste für junges Publikum und der kulturellen Schulentwicklung eine Bewegung werden, die mit einer Stimme spricht?
Gemeinsam möchten wir ein Narrativ entwerfen, das bei politischen Entscheidungsträger*innen resoniert und sie zum Handeln bewegt. In Anbetracht aktueller gesellschaftspolitischer Herausforderungen und Transformationsprozesse kann dies nur mit vereinter Kraft gelingen.
Hier geht es zum Positionspapier von AKTION TANZ zum Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026.
Alle Fotos: © Jennifer Rohrbacher