Im Rahmen der Fragen „Wie viel Politik braucht der Tanz? Wie viel Tanz braucht die Politik?“ geht es in der Veranstaltungsreihe u. a. um unterschiedliche Perspektiven auf gesellschaftliche Ausschlüsse. Entstehen können solche Ausschlüsse zum Beispiel durch Rassismuserfahrungen sowie Diskriminierungserfahrung von behinderten Menschen oder von Menschen mit einer nicht-binären sexuellen Identität.
Das Kernteam der Veranstaltungsreihe, bestehend aus Danja Erni, Fanny Kulisch und Mia Jabado-Bilitza, entwickelte basierend auf den Fragen monatliche Austauschtreffen von Vermittler:innen, Künstler:innen und weiteren Akteur:innen aus Tanz, Politik und Bildung.
Mit der Herangehensweise „erkennen – benennen – handeln“ wurden dabei Räume für Expertise und Austausch über Vermittlungsprozesse geöffnet und von „critical friends“ hinterfragt. Kritische Freundschaft („critical friendship“ ) ist eine Methode, um unter Kolleg:innen, mit denen wir durch eine geteilte Praxis in Verbindung stehen, Feedback auszutauschen. Die Beobachtungen der „critical friends“ bilden die Basis für ein kritisch-konstruktives Feedback, welches zum Gelingen der eigenen Praxis beitragen soll.
erkennen: Unter diesem Stichwort widmeten wir uns unterschiedlichen Perspektiven auf gesellschaftliche Ausschlüsse. Diese Ausschlüsse können zum Beispiel auf Grund von Rassismuserfahrungen oder auf der Diskriminierungserfahrung behinderter Menschen und Menschen mit einer nicht-binären sexuellen Identität entstehen. Die Künstler:innen Dodzi Dougban, Ali Schwartz, MichaelA Daoud, Raphael Moussa Hillebrand und Black Pearl de Almeida Lima teilten ihre unterschiedlichen Perspektiven auf und ihre Erfahrungen von gesellschaftlichen Ausschlüssen mit uns, die sie innerhalb der deutschen Tanzszene erleben.
Zoomvideo-Mitschnitte ihrer Beiträge gibt es hier zu sehen:
benennen: Mit dem Fokus „benennen“ wurden Merkmale zusammengetragen, wie Lernräume für unterschiedliche Bedürfnisse und Anforderungen gestaltet werden können. Gemeinsam mit den Kolleg:innen Senami Zodehougan und Sven Woytek von i-Päd, der Initiative intersektionale Pädagogik, erarbeiteten die Teilnehmenden einen „Code of Conduct“, eine Sammlung von Vereinbarungen für die Vermittlungspraxis. Diese Vereinbarungen unterstützen eine diskriminierungssensible Arbeit und ermöglichen es, einen verantwortungsvollen Umgang mit Vermittlungssituationen in diversen Räumen zu finden.
handeln: Die aktuellen Projekte von Marje Hiervonen und Vivien Tauchmann wurden vorgestellt und gemeinsam ausprobiert. In Form von „critical friendship“ wurde an diesen Beispielen geübt, sich selbst und das eigene künstlerische Schaffen einzuordnen und Privilegien bewusst zu machen. Die zwei Praxisbeispiele aus dem Bereich Tanz und Performance, wurden im Sinne der Veranstaltung von zwei „critical friends“ aus dem Bereich der Tanzvermittlung, Performance und politischen Bildung kritisch gewürdigt.