Digitale Break Out Rooms
Über das Zoom-Tool „Break Out Room“ können sich Teilnehmer:innen digital in kleineren Gruppen zwecks Lösen bestimmter Aufgaben oder auch zur Pause aus der digitalen Hauptveranstaltung ausgliedern.
▷ Zur technischen Handhabung gibt es eine Videoanleitung im Bereich ZOOM TOOLS
Die Break Out Rooms stellen wohl die größte Veränderung und zugleich den größten Einschnitt in die gewohnte Tanzarbeit dar. Ihr Einsatz für Kleingruppenarbeit bedeutet für die anleitende Person ein Los- und Alleinlassen der Gruppen für die Dauer der Abwesenheit. Sie kann nur sehr wenig Einfluss auf kreative Prozesse und die Dynamik der jeweiligen Gruppe nehmen. Ideenentwicklung, Materialgenerierung und Gestaltungsprozesse laufen nun – in Teilen – ohne begleitende Impulse der Leitenden. Überraschend ist, mit welchen ästhetischen Ergebnissen die Gruppen aus den „Break Out Sessions“ zurückkehren.
Das Loslassen von Kontrolle und die neue Autonomie der Kleingruppen werfen interessante Fragen bei den Vermittler:innen auf.
Die folgenden Fragen laden zur Selbstreflexion ein:
- Verändert die Kleingruppenarbeit in Breakout-Rooms deine gewohnte Dramaturgie von kreativen Findungsprozessen?
- Verändert sich dadurch deine Kommunikationsweise, Informationsdichte oder Art der Vorbereitung auf eine Probe?
- Wie formulierst du Aufgaben oder Einstiegsformen für ein autonomes Arbeiten in Breakout-Rooms?
- Wie sieht in deinem besonderen Fall eine Form von „Initiating & Letting go“ aus?
- Inwiefern verändert sich ggf. etwas an der Beziehung zwischen dir und den Teilnehmenden?
- Wie möchtest du mit diesem Freiraum umgehen?
- (Wie) thematisierst du die Momente der räumlichen Abwesenheit?
- Oder entsprechen Breakout-Rooms nicht deiner Art und Weise kreativ zu arbeiten und folglich nutzt du sie nicht für gestalterische Momente?
- Was löst Partner- oder Gruppenarbeit gegebenenfalls aus und wie ist ein achtsamer und verantwortungsvoller Umgang damit möglich?
- Welche zielgruppenbedingten Herausforderungen können sich in Breakout-Rooms ergeben?
In folgendem Audio werden die genannten Aspekte aufgegriffen:
▶ Problem aus der Praxis:
Eventuelle konfliktreiche Reaktionen auf den Unterricht/die Probe, z.B. in Mixed-Abled-Formaten, können während Breakout-Rooms nur eingeschränkt wahrgenommen, begleitet und aufgefangen werden.
Eine „face-to-face“ Kommunikation zwischen Leitungsperson und Mitwirkenden fällt weg ebenso wie ein Nachgespräch im Umkleideraum. Eventuell beruhigende, tröstende, körperliche Kommunikationen wie in den Arm nehmen oder streicheln sind nicht möglich.
▶ Fragestellungen für mögliche Lösungsansätze:
Hilft es, eine Betreuungsperson mit in den Breakout-Room zu nehmen?
Kannst du deine Mobilnummer in den Chat zu schreiben für Kontaktaufnahme?
Welchen Plan B und C kannst du für etwaige Schwierigkeiten vorbereiten?
Welche Übungen können für diese Gruppe am Ende des Angebotes stabilisierend, zentrierend wirken?