Infos zu den Associated Artists
Jo Parkes
Jo Parkes ist eine freischaffende Tanzkünstlerin (D/UK). Seit über zwei Jahrzehnten arbeitet sie international mit ko-kreativem, partizipativem Tanz und schafft Installationen, Events, Performances und Videos. Sie ist die Gründerin und künstlerische Leiterin von Mobile Dance e.V. Mobile Dance bietet Kunstprojekte an der Schnittstelle von künstlerischen und gesellschaftspolitischen Anliegen. Mobile Dance hat Projekte ins Leben gerufen, bei denen Hunderte von Künstlern in Deutschland und Großbritannien mit partizipatorischem Tanz gearbeitet haben.
1995 erhielt Jo ein Fulbright-Stipendium, um ihren Master-Abschluss in Choreografie an der University of California (UCLA) zu machen. Sie erwarb einen Abschluss (First Class) in englischer Literatur und modernen Sprachen an der University of Oxford. Im Jahr 2019 wurde sie mit dem Ehrenpreis des Deutschen Tanzpreises ausgezeichnet. Ihre jüngste Arbeit, The Walking Projekt, wurde 2021 mit dem Sonder-IKARUS-Preis (DE) ausgezeichnet. Von 2019 – 2021 war Jo im Vorstand der Aktion Tanz: Tanz in Bildung und Gesellschaft e.V. und ist derzeit Gastprofessorin am HZT, Berlin (UdK/Ernst Busch).
“Ich freue mich, 2022 assoziierter Künstler bei Aktion Tanz zu sein. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um mit den Mitgliedern und Kollegen auf internationaler Ebene in einen Prozess des gemeinsamen Lernens einzutreten und eine Reihe von diskursiven Formaten zu initiieren, die Ideen und Fragen erforschen, die das Feld des partizipativen Tanzes in dieser außergewöhnlichen Zeit beeinflussen. Ich arbeite mit Co-Creation als Methode zur Schaffung von sozialem Wandel und möchte in meinen Untersuchungen einen Schwerpunkt auf die Überschneidung von partizipativem Tanz und künstlerischem Aktivismus legen. Im Laufe des Jahres hoffe ich, Gelegenheiten zu schaffen, um meine jüngste Arbeit „The Walking Project“, die ich zusammen mit Marcelo Schmittner, Viviana Defazio und Kaveh Ghaemi in Partnerschaft mit dem FELD Theater in Berlin entwickelt habe, vorzustellen und zu erkunden. „The Walking Project“ bietet einen Raum für die Reflexion über die Erfahrung der Pandemie und erforscht die Hoffnung als eine kollektive Handlung; etwas, das wir tun und nicht einfach haben (Rebecca Solnit).”
Lucia Matzke
Die Krumptänzerin Lucia Matzke absolvierte 2021 ihr Masterstudium in Religion und Kultur an der Humboldt Universität zu Berlin. Im Rahmen ihrer Masterarbeit forschte sie im Nordirak zum Thema inter-ethnisch-religiöser Verständigung und „Social Cohesion in Ninewa“. Seit einigen Jahren arbeitet Lucia als freiberufliche Tänzerin und Tanzpädagogin. Sie unterrichtet Kinder und Jugendliche in Hip-Hop und Krump, unter anderem im motion*s Tanz-und Bewegungsstudio, in Zusammenarbeit mit der Schilleria, Seitenwechsel e.V., sowie im Rahmen der TanzZeit Jugend Company. Darüber hinaus ist Lucia ein aktives Mitglied der Berlin Krump Community und organisiert Events zur Vernetzung der urbanen Tanzszene (urbandanceberlin). Zukünftig möchte sie eigene Tanz-Austauschprojekte entwickeln, die ihre beiden Leidenschaften miteinander vereinen: Tanzen und den interkulturellen Austausch. Hierbei interessieren sie vor allem Themen wie Kulturelle Teilhabe und Chancengleichheit, welche sie im Rahmen des Projektes „RECONNECT PARTICIPATIVE DANCE- CONNECTING COMMUNITIES“ als „associated artist“ näher beleuchten möchte.
NOMADIC ACADEMY
Sahra Huby, Carolin Jüngst, Anna Konjetzky und Quindell Orton sind als Team der NOMADIC ACADEMY im Jahr 2022 vier von sechs Associated Artists von Aktion Tanz. NOMADIC ACADEMY ist ein dreijähriges Recherche-Projekt (initiiert von Anna Konjetzky), das als Base-Satellite-System fungiert, und so die bayerische Tanzszene (mit einem Kern aus Münchener Künstler*innen) mit überregionalen und internationalen Tanzszenen und Tanzschaffenden (Satelliten) verbindet.
Nomadic Academy ist sowohl eine praktische wie auch eine theoretische Forschungsreise, die verschiedene Menschen, Gruppen und Institutionen zusammenbringt.
In unserem Arbeits- und Vermittlungsansatz geht es zum einen darum, die Reflektions- und Erfahrungsräume für und mit anderen zu öffnen, und zum anderen um die Übersetzung von Gedanken und Fragestellungen in konkrete ‚Trainings‘, Übungen und „scores“, die diese Themen körperlich erfahrbar und zugänglich machen.
Durch das Entwickeln von Formaten (live und online) und durch das Verbinden verschiedener ‚communities‘ wollen wir mit Aktion Tanz und deren Mitglieder*innen im Laufe des Jahres 2022 unsere Arbeitsansätze teilen und unterschiedliche Diskussions-Räume kreieren, um unsere künstlerischen Herangehensweisen zu teilen, um Normen zu hinterfragen, um über Tanz zu reden und um neue Körper-Konzepte und Trainings zu entwickeln, die inklusiver, diverser und damit näher an der Lebensrealität der Menschen sind. Wir arbeiten hierfür u.a. mit choreographischen Ansätzen (z.B. aus dem zeitgenössischen Tanz und der zeitgenössischen Performance), Bewegungs-Trainings, politisch-aktivistischen Ansätzen‚ über und mit Access-Mittel wie Audiodeskription, oder mit streetart und Zeichnungen.