Mental Care
Der Einstieg in ein digitales Format sollte nicht von zu hohen Selbsterwartungen begleitet werden. Vielmehr hilft es, die beanspruchte Qualität des Angebots sukzessive entstehen zu lassen. Da darf man auf das eigene Gespür und den Sinn für Kreativität vertrauen. Dies bedeutet im Konkreten:
▶ Zeit nehmen: Die Vermittlung im digitalen Raum braucht Zeit und ist nicht mit dem analogen Unterricht vergleichbar. Ein zu umfangreiches Programm, das man nicht umsetzen kann, setzt jede:n Anleitende:n unter Druck.
▶ Grenzen der Wahrnehmungsmöglichkeiten akzeptieren: Die individuellen Ausführungen der Teilnehmer:innen sind häufig nicht im Detail wahrzunehmen. Ist man mit den technischen Tools von Zoom gut vertraut, so kann man über die Funktion „Anpinnen“ ausgesuchte Personen vergrößert sehen. Es gilt jedoch abzuwägen, ob die eigene Beschäftigung mit der jeweiligen Einstellung den Unterrichtsfluss eventuell stört.
▶ Um die Grenzen des Feedbacks wissen: Reaktionen auf den Unterricht sind häufig ebenfalls schwieriger spür- und wahrnehmbar als im analogen Raum. Der „Energiefluss“ zwischen allen Beteiligten kann erschwert sein. Man ist unsicher, ob den Teilnehmer:innen der Unterricht zusagt oder nicht. Auch hier können Vereinbarungen helfen, die transparent machen, dass und wie man Zustimmung, Unverständnis etc. äußern kann. Allen sollte bewusst sein, dass alle Beteiligten inkl. der Anleitenden auch im digitalen Raum auf Feedback angewiesen sind.
▶ Technische Probleme sind unvorhersehbar und treten immer wieder auf. Nicht alles ist lösbar oder liegt in der Hand der:des Anleitenden. Vereinbarungen innerhalb der Gruppe zum Umgang mit diversen technischen Störungen, können entstressen (z. B. wegen schwacher Internetverbindung muss jemand sein Video abstellen – er:sie schreibt eine kurze Info dazu in den Chat, damit niemand irritiert ist).
▶ Gute Vorbereitung ist immer hilfreich, um entspannt zu bleiben. Wenn man z. B. alle Links, die man benötigt, digital in einem Dokument abgelegt hat, kann man leicht darauf zugreifen, ohne vor Ort z. B. den Musiklink recherchieren zu müssen.
▶ Durch zahlreiche digitale Meetings an einem Tag, in einer Woche und über Monate hinweg kann Müdigkeit und Erschöpfung entstehen. Dieses Phänomen wird Zoom-Fatigue genannt. Informationen zu Anzeichen und welche Gegenmaßnahmen sinnvoll sind, findet man unter:
https://www.ibe-ludwigshafen.de/zoom_fatigue-phase2