Aktionswerkstatt für kommunale Akteur*innen in Baden-Württemberg
Zusammenfassung der Aktionswerkstatt Tandem Tanz und Schule, Tag 3
25.2.2024: Zusammenarbeit vor Ort
Intro
Unsere Ziele sind:
- Zusammen mit Politiker*innen gute Bedingungen schaffen
- Lehrer*innen und Künstler*innen qualifizieren
- Mehr kulturelle Teilhabe im Unterricht erreichen
Für diese Ziele brauchen wir mehr Netzwerke und Zusammenarbeit.
Mit dem Wissen und den Erkenntnissen der ersten beiden Tage ging es am 3. Tag weiter.
Der Schwerpunkt lag auf der praktischen Umsetzung.
Es ging um die Zusammenarbeit von Künstler*innen und Schulen in Freiburg und Baden-Württemberg.
Es haben sich 30 Menschen getroffen.
Alle sind bereit, für die gleichen Ziele zu arbeiten.
Das waren:
- Lehrer*innen
- Schulleiter*innen
- Mitarbeiter*innen von sozialen Einrichtungen
- Künstler*innen
- Politiker*innen oder andere handelnde Personen
- Mitarbeiter*innen aus Museen, Theatern und Tanzschulen
Prozess
Ziel des Tages war: Mehr kulturelle Teilhabe in Schulen in Baden-Württemberg zu erreichen.
Dazu sollten alle Fachpersonen aus verschiedenen Berufen Vorschläge für passende Projekte machen.
Die Arbeitsform dieses Tages war: Learning by Moving.
Das bedeutet: Durch Bewegung dazu lernen und auf neue Ideen kommen.
So können auch Dinge aus dem Schulunterricht durch Tanzen verstanden und gelernt werden.
Der Tag begann mit einem Brain Dance.
Geleitet haben den Tanz Maria Pires und Graham Smith zusammen mit der Tanzgruppe SoLD (School of Life and Dance).
Auch die Kinder haben teilgenommen: Sie waren Expert*innen für den Schulalltag.
Durch diesen Start mit Bewegung kamen wir zu gemeinsamen Ideen und Handlungen.
Das Museum wurde zu einem Ort der Begegnung und des gemeinsamen Spiels.
Den Plan erkunden
Dann ging es darum, Ideen zu entwickeln, die mehr kulturelle Teilhabe in Schulen möglich
machen. Nach der Learning by Moving-Idee wurden verschiedene Partner*innen und ihre
Fähigkeiten zusammengebracht.
Schriftliche Zusammenfassung von allen Projekt-Ideen
Dann wurden die Ideen aufgeschrieben. Daraus sollten Anträge werden. Das bedeutet, dass
dafür Geld beantragt werden soll. Damit können die Projekte durchgeführt werden.
Das gemeinsame Ziel von allen Projekten: Eine Zusammenarbeit mit hoher Qualität.
Bei vielen Ideen ging es um Netzwerke, Austausch von Wissen und Qualifizierung.
Orte für die Projekte:
- Zentrale Büros für Kulturelle Bildung, in denen Menschen aus verschiedenen Bereichen zusammenkommen
- An Hochschulen bei der Ausbildung von Lehrer*innen, durch den Einsatz von Tanz bei Kultureller Bildung
In anderen Ideen ging es um die Weitergabe von Wissen nach dem Modell der Weiterbildung Learning by Moving.
Bei anderen Projekt-Ideen ging es um die Stärkung von Werten wie:
- Gleichheit
- Diversität, also Vielfalt. Menschen sind unterschiedlich. Das wird mit Diversität akzeptiert und respektiert.
- Integration, also alle Menschen einbeziehen
- Demokratie-Bildung
- Empowerment, also Unterstützung, die Menschen stärker macht
- Teilhabe
Bei all diesen Punkten geht es um die:
- Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen
- Verbindung von selber tanzen und zusehen und dadurch lernen
- Schulentwicklung
- Lernorte außerhalb von Schulen
Auch Nachhaltigkeit und Ökologie waren wichtige Themen für den Antrag.
Fazit
Graham Smith hat gesagt: Künstlerisches Handeln ist stärker, als wir denken.
An diesem Tag haben wir intensiv zusammengearbeitet.
Wir haben gesehen, wie viel Wissen, Ideen und Ansätze es schon gibt.
Auch die Begeisterung und der Einsatz waren deutlich zu erkennen.
Die Aktionswerkstatt war eine Bestandsaufnahme.
Das bedeutet: Wir haben uns einen Überblick verschafft und eine breite Vernetzung ermöglicht.
Viele neue handelnde Personen wurden einbezogen.
Gemeinsam haben wir neue Ziele und Fragen erarbeitet:
Zentrale Büros
Ziel ist es, in jedem Bundesland zentrale Büros einzurichten.
In den zentralen Büros wird unser Wissen gesammelt und weitergegeben.
Die zentralen Büros sollen mit regionalen Büros zusammenarbeiten.
Dadurch soll die Zusammenarbeit gefördert und aufgebaut werden.
Die zentralen Büros sollen Schulen und Vermittler*innen zusammenbringen.
Sie sollen Aktionsangebote umsetzen und Geld für Projekte verwalten und weitergeben.
Zertifizierung
Wir haben über eine Zertifizierung nachgedacht, um die Qualität zu sichern.
Eine Zertifizierung bedeutet:
Eine Lehrer*in bestätigt, dass eine andere Person ein bestimmtes Wissen hat.
Die Person bekommt dann ein Zertifikat dafür.
Bei unseren Überlegungen gab es einige Fragen.
Ist die Zertifizierung mit Universitäten verbunden, bekommen Künstler*innen ohne Studium Probleme.
Das ist also keine Lösung.
Es wäre auch schwer, schnell genug Partner*innen zu finden, die Zertifizierungen machen.
Eine andere Idee war die Blockchain Methode.
Das geht dann so:
Interessierte Personen stellen eine Anfrage oder werden von Künstler*innen eingeladen.
Sie bekommen dann Infos und Kontakte zu einer Person aus dem Netzwerk, die ihnen hilft.
Lobby
Eine Lobby ist eine Gruppe von Menschen, die versuchen, Entscheidungsträger*innen zu
beeinflussen.
Sie setzen sich für bestimmte Interessen ein und versuchen, Regelungen zu ändern, die ihnen wichtig sind.
Im nächsten Schritt brauchen wir diese Lobbys.
Und wir brauchen Projekt-Ideen und Steuerungsgruppen.
Die Zusammenarbeit mit Fachpersonen aus verschiedenen Bereichen war sehr hilfreich.
Besonders die Zusammenarbeit mit Personen aus der Politik.
Der Austausch über Möglichkeiten und der Input aus der Politik sind wichtig.
Der Austausch hilft uns, die Möglichkeiten des Ganztags-Förderungsgesetz (GaFöG 2026) voll zu nutzen.
So können wir den Kindern, Familien und der Gesellschaft der Zukunft die besten Chancen bieten.
Lobbyarbeit ist ein Bereich, der noch zu wenig vertreten ist.
Wir brauchen mehr Menschen, die sich professionell mit dem Thema beschäftigen.
Das kann in der Forschung oder der Politik sein.
Diese Menschen können helfen, eine Lobby aufzubauen.
Sie können helfen, die Wichtigkeit des Themas deutlich zu machen.
Verantwortung
Es reicht nicht aus, dass Künstler*innen alleine Projekte an Schulen durchführen und organisieren.
Die verschiedenen Einrichtungen müssen Verantwortung übernehmen.
Auch Schulen und Lehrer*innen können diese Herausforderung nicht allein meistern.
Wir brauchen leicht zugängliche Angebote und ein Bewusstsein in der Gesellschaft.
Es geht darum, eine gute Lernumgebung zu schaffen.
In dieser Lernumgebung sollen Kinder nicht nur Wissen, sondern auch soziale Fähigkeiten lernen.
Ein Zusammenschluss von Einrichtungen aus:
- Kunst
- Bildung
- Politik
- freien Trägern und Künstler*innen
ist notwendig.
Nur so kann das Ganztags-Förderungsgesetz qualitätsvoll und langfristig umgesetzt werden.
Gedankenspiel
Die Entwicklung einer Welt, in der Geschichte, Geografie, Kultur und Ökologie miteinander verbunden sind, ist eine wichtige Aufgabe.
Was wäre, wenn wir entscheiden könnten, wie unsere Welt aussieht?
Also nach dem Motto: Handeln statt meckern.
Wir sollten nach Lösungen schauen und fortschrittlich in die Zukunft gehen.
Mit unserem beruflichen Wissen können wir überlegen, was verändert werden kann, und Verantwortung dafür übernehmen.
Fachübergreifende Zusammenarbeit
Und hier schließt sich unser gedanklicher Kreis:
Wenn Fachpersonen aus den verschiedenen Bereichen zusammenkommen, können mehr Möglichkeiten und gemeinsame Fähigkeiten entstehen.
Wir setzen uns gemeinsam und verantwortungsvoll für ein gutes Miteinander und für die Gesellschaft ein.
Übersetzung der Texte in Einfache Sprache von Hannah Speth und Gabriele Hartmann vom
Forum Leichte Sprache in Freiburg (www.forum-leichte-sprache.de)
Alle Fotos: © Marc Doradzillo