Veranstaltung #3: Montag, der 8. November 2021 von 10.00 – 12.30 Uhr,
Ort: digital auf Zoom,
Teilnahme: kostenfrei und bedarf einer vorherigen Anmeldung.
Aktive aus Tanz, Politik und Bildung treffen sich zum Austausch.
Für Vermittler:innen, Künstler:innen und weitere Akteur:innen.
erkennen – benennen – handeln
Mit dieser Herangehensweise sollen auch beim dritten Treffen Räume für Expertise und Austausch geöffnet werden.
Nachdem es in der ersten Ausgabe von dancingpolitics um gesellschaftliche Ausschlüsse aus unterschiedlichen Perspektiven ging [Stichwort: (an)erkennen] und das zweite Treffen sich mit pluralen Lernsettings und einem Set von Vereinbarungen für diese beschäftigte [Stichwort: benennen], möchte sich die dritte Veranstaltung kritisch und zugewandt zugleich mit zwei Praxisbeispielen auseinandersetzen [Stichwort: handeln].
Das dancingpolitics-Team lädt euch und ausgewählte „critical friends“ dazu ein, zwei Projekte aus der Praxis kennenzulernen und diese kritisch zu würdigen. Gemeinsam soll geübt werden, Potentiale, Risiken und Fallstricke von diskriminierungskritischen Erfahrungen anhand dieser Projekte beispielhaft zu besprechen. Das Ausprägen einer „critical friendship“ für die eigene Praxis wird im Rahmen von dancingpoltics auch als eine Form des Widerstands verstanden – gegen ein Verständnis von Kunst, das auf die Immunität künstlerischer Freiheit besteht, auch wenn diese auf Kosten anderer geht. Es geht darum, eine Vermittlungspraxis zu proben, die machtkritisch ist, diverse Räume abbildet und diese mitgestalten kann.
Vorsicht – Triggerwarnung: Es wird voraussichtlich ein sehr weißer, non-disabeld Raum sein (Publikum & Inputs). Deshalb wird das dancingpolitics-Team versuchen Grenzüberschreitungen möglichst zu verhindern. Bitte achte selbst auf dich und deine persönlichen Ressourcen. Als Ansprechperson bei wahrgenommenen Grenzüberschreitungen, Momenten des Reproduzierens von Machtstrukturen und Gefühlen des Unwohlseins durch Diskriminierung wird Jehan el Rhomri die Veranstaltung begleiten. Es soll die Möglichkeit geben, sich aus den Inputs herauszuziehen, sich zu empowern und ein anonymes Feedback zu geben.
Es wurden zwei Künstler:innen ausgewählt, die ihre Arbeit zur Veranstaltung teilen:
Praxis-Input 1: Marje Hirvonen ist zeitgenössische Tänzerin und Choreografin und beschäftigt sich mit der Frage wie die Idee des Körpers und seiner Performance als widerständige, politische Kraft erforscht wird. Während der Veranstaltung stellt sie ihre site-spezifische Arbeit „against the current“ vor: eine installative Performance und ein stiller Protest im urbanen, öffentlichen Raum. Dabei fragt sie sich, wie gegenwärtig Politik an einem Körper gemacht wird? Welche Auswirkung hat Stadtentwicklung und Verkehr auf unsere Körper? Im Rahmen der Veranstaltung macht Marje den Prozess ihrer Arbeit körperlich erfahrbar und teilt Hintergründe und Gedanken zu ihrer Praxis. Marje arbeitet aus einer weißen Perspektive mit einem Kollektiv von diversen Tänzer:innen.
www.marjehirvonen.com
Praxis-Input 2: Vivien Tauchmann ist Designerin und politische Bildnerin. Sie forscht zu Embodiment, kinästhetischer Empathie und Performativität. Im Rahmen der Online-Veranstaltung gibt sie uns eine kurze Einführung in ihr fortlaufendes Forschungsprojekt „Self-As-Other-Trainings“. Ein Intro-Training wird dazu einladen, globale Machtverhältnisse und soziale Ungerechtigkeiten durch einen erfahrbaren,
körperlichen Einsatz zu praktizieren und kritisch zu reflektieren. Dabei teilt sie das Training “Textiles”, welches die täglich unsichtbaren Routinen von Arbeiter*innen in der globalen Textilindustrie beleuchtet. Vivien arbeitet aus einer weißen Perspektive. Ihr Programm richtet sich vornehmlich an (weiße) Privilegierte des Globalen Nordens.
VIVIENTAUCHMANN.COM
UNOTHERNESS.ORG
Kontakt und Anmeldung: mbilitza@aktiontanz.de